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Stami St.Gallen - Kirche in Bewegung

Eine Freikirche, die keine sein wollte!

Trockener Moralismus» und «gesetzlicher Rationalismus» in der Landeskirche bildeten den Hintergrund für die Sehnsucht nach einer «unverfälschten Verkündigung des Wortes Gottes». Im Gegensatz zu anderen, den Separatisten (Freikirchlern), wollten die pietistisch geprägten Gründer der Stadtmission (1964) eine Spaltung vermeiden und vielmehr innerhalb der Evangelisch-reformierten Landeskirche erweckliches Glaubensleben fördern. Auch das wurde von den Pfarrherren nicht gerne gesehen, hatte aber eine grosse Wirkung auf die Stadt und Region. Neben Versammlungen und Bibelstunden (bis zu 16 Predigtstationen der Evangelischen Gesellschaft St. Gallen/Appenzell) wurden ein Literaturdienst, eine Buchhandlung mit Verlag sowie verschiedene Kindergärten und Pflegeeinrichtungen gegründet.

Zur Freikirche hin bewegt

Dass wir heute trotz allem eine Freikirche sind, liegt an den dynamischen Bewegungen der letzten 50 Jahre. Unter dem Einfluss der NewLife-Bibelschule Walzenhausen und ihres missionarischen Engagements in der Stadt St. Gallen sowie durch die Pastoren Walter Gschwandner, Wilfried Skiebe und Dick Leuvenink wuchs die damals überalterte Gemeinschaft auf über 200 Gottesdienstbesucher. Viele Menschen fanden zum Glauben und die Gemeinde nahm immer mehr freikirchliche Züge an. Letztlich war es die Entscheidung «ausschliesslich die Glaubenstaufe» zu praktizieren, welche zum Bruch im ohnehin fragilen Verhältnis zur Landeskirche führte, so dass sich die Gemeinde im Jahr 1987 dem Bund Freier Evangelischer Gemeinden in der Schweiz anschloss.

Durch eine Spaltung im Jahr 1995 geriet die Gemeinde in eine grosse Krise. Unter einer neuen Leitung, gemeinsam mit Pastor Gust Ledergerber gelang jedoch nicht nur ein Turnaround, sondern auch ein neuer Aufbruch, sowohl geistlich als auch bezüglich Standort und Räume. Seit 2009 befindet sich die «Stami – Kirche die bewegt» sehr sichtbar an der Autobahnausfahrt St. Fiden, wo sich an gut besuchten Sonntagen über 400 Personen (Erwachsene, Kinder und Jugendliche) versammeln.

Eine Freikirche, die in der Kraft Gottes etwas bewegen möchte

Von Gottes Liebe bewegt träumen wir davon, dass in und durch die Stami Menschen aller Generationen Gott begegnen, Veränderung erleben und Menschen beschenken. Diese Vision nimmt in der Praxis vielfältige Gestalt an. Vier Bereiche, die uns in letzter Zeit besonders bewegen, stellen wir hier kurz vor.

Restessbar

Seit 2 Jahren bieten wir einem Anti-Food-Waste-Verein die Möglichkeit, bei uns die «geretteten» Lebensmittel zwischenzulagern, um sie dann täglich zu bestimmten Öffnungszeiten wieder weiterzugeben. Seither warten täglich 20–30 Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen vor «unserer Haustür» auf einen Sack voll Brot, Früchte und Gemüse. Für uns war von Anfang an klar: Wenn wir dem Projekt den Standort bieten, wollen wir den Menschen und ihren inneren Bedürfnissen begegnen. Seit ein paar Wochen stellen wir einmal die Woche Tische und Stühle nach draussen und sind mit einem 2–4-köpfigen Team vor Ort. Nun haben die «Abnehmenden» eine Sitzgelegenheit und werden mit Snacks und Getränken bedient. Viel interessanter sind aber die Gespräche, die dabei entstehen, und die Dankbarkeit der Menschen zu erleben. Wir träumen von einem Quartierkaffee mit Anlaufstelle für die verschiedensten Anliegen. Mit dem Fokus, dass Menschen liebevolle Begegnung, ganzheitliche Unterstützung, nachhaltige Entwicklung und christliche Grundwerte erleben dürfen. Vielleicht in einem Bauprovisorium aus alten Schiffscontainern oder aus einem renovierten Bauwagen. Wir sind gespannt, was Gott noch vor hat…

MyLIfe-Workshop

Schon lange wollten wir einen MyLife-Workshop anbieten. Das Projekt sollte aber nicht «pastorengetrieben» sein, sondern von der Gemeindebasis her entstehen. So entstand ein MyLife-Team, bestehend aus einer kreativen Unternehmerin, einer Ärztin, einem Doktoranden der Wirtschaftswissenschaften, einem Stadtplaner sowie einem der Pastoren. Ihnen allen gemeinsam ist das grosse Anliegen, postmodern geprägte Menschen, die dem Glauben noch fernstehen, im Nachdenken über ihr Leben zu begleiten. Am 28. Oktober 2021 ist es nun so weit, dass der erste Workshop beginnen kann. Wir wünschen uns, dass Menschen dadurch erkennen: Ich bin mit meiner Biografie wertvoll, Jesus kann meine Wunden heilen, Jesus schenkt Freiheit und Vergebung. 

Turn Off – das Wochenende mit Gott, Freunden, aber ohne Handy

Jedes Jahr machen wir mit unserer Jugendgruppe ein Wanderwochenende, bei dem wir uns bewusst Zeit für Gott, unsere Freunde und gute Gespräche nehmen. Das Handy geben wir für diese Zeit ab. Geprägt war das Wochenende zusätzlich durch bezaubernde Aussichten ins Appenzellerland, eine humorvolle Stimmung untereinander, ein Lagerfeuer am Abend und einer kurzen Nacht im Stroh.
Die neuen Inspirationen, Eindrücke und Gedanken konnten mit in die Woche und den Alltag genommen werden.

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